Videokonferenz mit Valerie Pozner, ALexander Zöller und Fabian Schmidt. Valerie stellt eine Menge sehr kritischer Fragen, insbesondere zum Sinn der Filmaufnahmen an den Tatorten, die uns so wichtig sind. Sie vermittelt uns eine Reihe Kontakte zu Researchern, die in den russischen Archiven gearbeitet haben. Über bisher unbekanntes Filmmaterial kann sie uns jedoch auch nichts sagen.
Valerie Pozner ist Forscherin am CNRS (Arias – Forschungswerkstatt für Intermedialität und darstellende Künste, CNRS/ENS/P.III), spezialisiert auf die Geschichte des russischen und sowjetischen Kinos. Sie ist Autorin zahlreicher Werke über die 1920er Jahre (Dissertation über den Begründer des russischen Formalismus Viktor Tschklowskis, Drehbuchautor, Kritiker und Filmtheoretiker) und Übersetzungen theoretischer Texte (Lew Kouléchow, Sergueï Eisenstein, russische Formalisten und Kino usw.). Neben filmtheoretischen Fragen hat sie sich in verschiedenen Werken mit der Frage des Drehbuchs, des Schauspielers, des historischen Films, der Literaturadaption, der Reflexion der NEP-Gesellschaft im Kino der zwanziger Jahre auseinandergesetzt.
Sie forscht auch zur Geschichte der Institutionen, insbesondere im Rahmen einer laufenden Monographie über den Übergang zu sprechenden Bildern in der UdSSR (1927-1935). Dieser Arbeit über den Ton ging eine Arbeit über die mündliche Begleitung von Stummfilmvorführungen aus den 1910er bis 1930er Jahren und über das Verhältnis von Bild und Schrift (Zwischentitel) voraus.
Im vergangenen Jahr leitete sie ein großes Projekt über das Bild der Juden im russischen Kino von den zehn bis sechziger Jahren (Retrospektive, Organisation eines Kolloquiums, Herausgabe eines Katalogs mit Archivdokumenten, das Werk soll Ende 2010 erscheinen).
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